Am 15. Oktober durften die beiden katholischen Oberstufenkurse und mehrere Geographiekurse dem Vortrag eines ganz besonderen Gastes lauschen. Helen Hakena, eine für den Friedensnobelpreis nominierte Klimaaktivistin und Frauenrechtlerin aus Papua-Neuguinea, erzählte, was es ganz konkret bedeutet, wenn der Klimawandel das Leben einer Nation bedroht.
Für die Schülerinnen und Schüler war es faszinierend zu erfahren, wie die Menschen in Papua-Neuguinea leben: Nachrichten erhalten die Menschen nur über verspätet, per Schiff gebrachte Zeitungen, Strom gibt es selten, ein Dorf teilt sich ein Fahrrad und den Frauen gehört das Land. Auch konnte sich Helen Hakena nicht vorstellen, wie es beispielsweise in Deutschland aussieht. Sie hatte keine Möglichkeit, sich vor ihrer Anreise über das Leben hier zu informieren. Deswegen musste sie sich noch am Flughafen warme Kleidung und Schuhe kaufen.
Die ersten durch den Klimawandel bedingten Missernten hielten die Menschen in Papau-Neuguinea für Hexerei, von globalen Zusammenhängen der Klimaveränderungen wusste niemand. Erst nach und nach erfuhren sie, dass das Steigen des Meeresspiegels vom Lebensstil der Industrieländer abhängt. Die Folgen sind fatal: Überschwemmungen zerstören ganze Häuser und Nahrungsmittel können nicht mehr angepflanzt werden, weil der Boden zu salzig ist. Auch wenn die Bevölkerung versucht, sich an die neuen Bedingungen anzupassen, indem sie beispielsweise Mangroven pflanzt, bleibt die Situation für sie unsicher und furchteinflößend. Statt Übersättigung leben viele Menschen von einer einzigen Mahlzeit am Tag.
Helen Hakena versucht, die Industriestaaten zum Umdenken und Handeln zu bewegen, indem sie beispielsweise auf der Weltklimakonferenz 2023 in Dubai auf die Lage der Einwohner Papua-Neuguineas aufmerksam machte. Auch wenn sie damit noch keine konkreten Maßnahmen erreichen konnte, gibt sie nicht auf.
Die Schülerinnen und Schüler waren sichtlich beeindruckt von der mutigen Klimakämpferin und den Einblick in ein Leben, das nicht unterschiedlicher zu ihrem eigenen sein könnte. Herzlichen Dank an Missio und Isabell Koch, die diesen Vortrag am ESG ermöglicht haben.
Patricia Aberle